Enzian Schnaps kaufen: Beste Brände
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{{/record.Availability}} Die Geschichte des Enzians: Pflanzenheilkunde & Schnapsherstellung
Die Enzianwurzel wurde in der Vergangenheit traditionell für verschiedene Zwecke genutzt. Bereits im 1. Jahrhundert nach Christus erwähnte der griechische Arzt Dioskurides den Gelben Enzian in seinem Werk "De materia medica" als Heilpflanze. Die Destillation von Enzianschnaps begann vermutlich im Hochmittelalter und ist ab dem 17. Jahrhundert sowohl in klösterlichen als auch bäuerlichen Kontexten dokumentiert. Zwischen 1650 und 1800 erlebte die Enzianbrennerei ihre Blütezeit, was jedoch zu einer Bedrohung des Pflanzenbestands führte. Infolgedessen wurden bereits im 17. Jahrhundert in Tirol Regulierungen eingeführt, um das Stechen der Wurzeln und die Schnapsherstellung zu kontrollieren.
Was ist Enzian?
Enzian (Gentiana) ist eine Pflanzengattung mit über 300 Arten, von denen etwa 35 in Mitteleuropa heimisch sind. Diese Pflanzen sind vor allem in den Gebirgsregionen der gemäßigten Klimazonen der Nordhalbkugel verbreitet und bekannt für ihre leuchtend blauen Blüten. die primäre Quelle für Enzianschnaps ist der gelbe Enzian (Gentiana lutea). Diese Art wird bis zu 1,5 Meter hoch und zeichnet sich durch ihre gelben Blüten aus. Die Wurzeln enthalten hohe Konzentrationen an Bitterstoffen, die dem Schnaps seinen charakteristischen Geschmack verleihen. Die Bitterstoffe der Wurzel sind aber nicht in gleicher Form im Endprodukt enthalten.
Woraus wird Enzianschnaps gemacht?
Entgegen der weit verbreiteten Annahme, dass Enzianschnaps aus den Blüten des Enzians gewonnen wird, basiert seine Herstellung tatsächlich auf der Verwendung der Wurzeln, insbesondere des Gelben Enzians. Diese Wurzeln enthalten eine hohe Konzentration an Bitterstoffen, die dem Schnaps seinen charakteristischen Geschmack verleihen
Für die Produktion von 1 Liter Enzianschnaps werden etwa 60 bis 70 Wurzelstöcke benötigt, was die Herstellung aufwendig und kostspielig macht. Um den authentischen Geschmack zu gewährleisten, verzichten viele traditionelle Hersteller auf den Zusatz von Aromastoffen.
Im Vergleich zu anderen Spirituosen, die häufig aus Früchten oder Getreide destilliert werden, hebt sich Enzianschnaps durch seine einzigartige Basis aus Wurzeln und den daraus resultierenden intensiven, bitteren Geschmack deutlich ab.
Wie wird Enzianschnaps hergestellt?
Enzianschnaps wird hauptsächlich in der Alpenregionen hergestellt. Der Herstellungsprozess des traditionsreichen Brandes kann wie folgt aus: beschrieben werden:
- Ernte der Wurzeln: Die Wurzeln des Gelben Enzians werden manuell ausgegraben, ein Vorgang, der als "Enzianstechen" bekannt ist. In vielen Regionen ist der Gelbe Enzian geschützt, und das Stechen der Wurzeln ist reguliert und genehmigungspflichtig.
- Reinigung und Zerkleinerung: Nach der Ernte werden die Wurzeln von Schmutz befreit und in kleine Stücke gehackt, um die Fermentation zu erleichtern.
- Maischebereitung: Die zerkleinerten Wurzeln werden mit Wasser und Hefe vermischt, um die Maische anzusetzen. Dieser Fermentationsprozess dauert in der Regel etwa sechs Wochen.
- Destillation: Nach der Fermentation wird die Maische destilliert. Dabei wird zunächst ein Rohbrand durchgeführt, gefolgt von einem Feinbrand, um das hochwertige Destillat zu gewinnen.
- Lagerung: Das Destillat wird anschließend für mehrere Monate gelagert, um seinen Geschmack zu harmonisieren und zu verfeinern.
Enzianschnaps selber ansetzen
Die Herstellung von Enzianschnaps zu Hause ist ein anspruchsvolles Unterfangen. In Deutschland und der Schweiz ist die private Destillation ohne behördliche Genehmigung verboten. Daher wird im Folgenden eine Methode beschrieben, bei der Enzianwurzeln in bereits vorhandenen Alkohol eingelegt werden, um einen Enzianlikör herzustellen. Dieser Likör hat einen sehr intensiven Geschmack. Wir empfehlen daher mit kleinen Mengen zu experimentieren und den Likör gegebenenfalls mit anderen Zutaten wie Honig oder Kräutern zu verfeinern, um den Geschmack abzurunden.
Für die Herstellung eines Enzianlikörs werden 25 Gramm getrocknete Enzianwurzeln benötigt, die in Apotheken oder Kräuterhandlungen erhältlich sind, sowie ein Liter Trinkalkohol mit 40 % Vol., beispielsweise Wodka oder Korn. Zunächst werden die getrockneten Wurzeln grob zerkleinert. Anschließend gibt man sie in ein sauberes, verschließbares Gefäß und übergießt sie mit dem Alkohol. Das Gefäß wird fest verschlossen und an einem dunklen, kühlen Ort gelagert, wo der Ansatz für drei bis vier Wochen ziehen muss. Während dieser Mazerationszeit sollte der Ansatz gelegentlich geschüttelt werden, um die Extraktion der Inhaltsstoffe zu fördern. Nach Ablauf der Zeit wird der Likör durch ein feines Sieb oder ein Filtertuch abgeseiht, um die festen Bestandteile zu entfernen. Anschließend wird der gefilterte Likör in saubere Flaschen abgefüllt und gut verschlossen. Falls gewünscht, kann der Likör an dieser Stelle weiter verfeinert werden, um ihn geschmacklich weniger intensiv zu gestalten.
Wie trinkt man Enzianschnaps?
Enzianschnaps wird häufig bei Zimmertemperatur oder leicht gekühlt serviert. Aufgrund seines kräftigen Geschmacks wird Enzianschnaps meist pur und in kleinen Mengen genossen. Ein langsames Nippen ermöglicht es, die komplexen Aromen vollständig wahrzunehmen. Dabei hilft ein kleines Schnapsglas oder ein Schnapskelch.
Regionale Enzian-Besonderheiten in Deutschland
In Bayern gehört Enzianschnaps seit jeher zur traditionellen Trinkkultur, insbesondere in den alpinen Regionen Oberbayerns ist er fester Bestandteil der Wirtshauskultur. Dort wird der klare, kräftige Brand oft nach dem Essen gereicht, sei es als krönender Abschluss oder zur gemütlichen Einkehr nach einer Wanderung durch die Berglandschaft.
Zwei Brennereien prägen die oberbayerische Enziantradition bis heute besonders: Lantenhammer und die Schlossbrennerei Tegernsee.
Die Brennerei Lantenhammer wurde 1928 von Amalie und Josef Lantenhammer ursprünglich als reine Enzianbrennerei gegründet. Am Schliersee gelegen, mitten in der natürlichen Heimat des gelbblühenden Gebirgsenzians, setzt Lantenhammer seit jeher auf traditionelle Rezepturen und schonende Verarbeitung. Eine Spezialität der Destillerie ist der Holzfass Enzian, bei dem das klare Enzian-Destillat zur Veredelung in Eichenholzfässern reift. Diese Besonderheit verleiht dem Brand neben den typisch erdigen Noten eine zusätzliche Tiefe mit feinen Holzfassnuancen – ein echter Ausdruck bayerischer Brennkunst.
Nicht weit entfernt liegt die Schlossbrennerei Tegernsee, ebenfalls in Oberbayern. Hier wird Enzian mit handwerklicher Sorgfalt in kleinen Kupferbrennblasen hergestellt – eine Methode, die für ein harmonisches und vielschichtiges Geschmackserlebnis beim Tegernsee Enzian No. 1 sorgt. Der Enzian aus der Schlossbrennerei besticht durch seine pflanzliche Herbe und würzige Intensität, die an eine Vielfalt alpiner Kräuter erinnert. Er zeigt sich cremig, warm und füllig am Gaumen – ein ausgewogener Brand mit authentischem Charakter und tiefer regionaler Verwurzelung.
Paznauner Enzner: Enzianschnaps aus Österreich mit Geschichte
In Österreich, insbesondere in Tirol, ist Enzianschnaps seit Jahrhunderten ein Symbol alpiner Brennkunst. Die Herstellung ist dort streng reguliert, um die Bestände des Gelben Enzians zu schützen. Besonders bekannt ist der Paznauner Enzner, ein traditioneller Enzianschnaps aus dem Paznauntal, der nach überlieferten Methoden gebrannt wird. Hier dürfen nur bestimmte Familien die Enzianwurzeln aus den Hochgebirgsregionen stechen, was den Schnaps zu einer seltenen und geschätzten Spezialität macht.
Einige Brennereien bieten Enzianschnäpse an, die durch zusätzliche Reifung, spezielle Destillationsmethoden oder Verfeinerung ein besonders mildes und rundes Aroma erhalten. Wie zum Beispiel der Honig Enzian der Bergbrennerei Löwen.
Gentiane: Enzianschnaps in der Schweiz
Auch in der Schweiz hat Enzianschnaps eine lange Tradition, insbesondere in den Voralpenregionen und im Kanton Jura. Hier wird Enzianschnaps oft als „Gentiane“ bezeichnet, angelehnt an den lateinischen Namen der Pflanze (Gentiana).
Der Jura ist bekannt für seine hochwertigen Enzianbrände, die oft in kleinen Familienbrennereien nach alten Rezepten hergestellt werden. Besonders typisch ist die Variante aus dem Wallis, die oft etwas kräftiger und erdiger im Geschmack ist als ihre österreichischen oder deutschen Pendants.
In der Westschweiz wird Enzianschnaps traditionell bei Festen und Feiern ausgeschenkt, manchmal auch als Begleitung zu kräftigen Käsesorten oder geräucherten Fleischwaren.
Rezeptvorschläge: Enzianschnaps-Cocktails
Enzianschnaps zeichnet sich durch seinen intensiven, bitteren Geschmack aus, der Cocktails eine besondere Note verleiht. Allerdings ist dieser Geschmack nicht für jeden Gaumen geeignet. Nachfolgend finden Sie einige ausgewählte Rezepte, die sowohl klassische als auch moderne Interpretationen von Cocktails mit Enzianschnaps vorstellen.
Enzian Tonic: Enzianschnaps als erfrischender Longdrink
Ein erfrischender Longdrink, der die Bitterkeit des Enzians mit der Spritzigkeit von Tonic Water kombiniert.
Zutaten:
- 4 cl Enzianschnaps
- 12 cl Tonic Water
- Eiswürfel
- Zitronenscheibe oder Zitronenzeste zur Garnierung
Zubereitung:
Ein Longdrinkglas wird zunächst mit Eiswürfeln gefüllt. Anschließend gießt man den Enzianschnaps über das Eis und füllt das Glas mit Tonic Water auf. Danach wird der Drink vorsichtig umgerührt, um die Aromen zu vermischen. Zum Schluss garniert man ihn mit einer Zitronenscheibe oder einer Zitronenzeste, bevor er serviert wird.
Alpine Negroni: Enzianschnaps statt Gin
Eine alpine Variante des klassischen Negroni, bei der Enzianschnaps den Gin ersetzt und für ein einzigartiges Geschmackserlebnis sorgt.
Zutaten:
- 3 cl Enzianschnaps
- 3 cl roter Wermut
- 3 cl Campari
- Eiswürfel
- Orangenzeste zur Garnierung
Zubereitung:
Zunächst wird ein Rührglas mit Eiswürfeln gefüllt, dann gibt man Enzianschnaps, Wermut und Campari hinzu. Die Mischung wird gründlich umgerührt, bis sie gut gekühlt ist. Anschließend seiht man den Drink in ein mit Eis gefülltes Old-Fashioned-Glas ab und garniert ihn mit einer Orangenzeste, bevor er serviert wird.
Enzian Sour: Balance zwischen Säure und Süße
Ein erfrischender Cocktail, der die herben Noten des Enzians mit der Säure von Zitrone und der Süße von Zuckersirup ausbalanciert.
Zutaten:
- 5 cl Enzianschnaps
- 3 cl frischer Zitronensaft
- 2 cl Zuckersirup
- Eiswürfel
- Zitronenscheibe oder Cocktailkirsche zur Garnierung
Zubereitung:
Alle Zutaten werden zusammen mit Eiswürfeln in einen Shaker gegeben und kräftig geschüttelt, bis der Shaker von außen beschlägt. Anschließend seiht man die Mischung in ein mit frischen Eiswürfeln gefülltes Glas ab. Zum Abschluss wird der Drink mit einer Zitronenscheibe oder einer Cocktailkirsche garniert und serviert.
Wirkung der Enzianwurzel: Wie gesund ist Enzianschnaps?
Der Enzianschnaps ist gesundheitsschädlich. Die Enzianwurzel in Reinform allerdings wird traditionell in der Pflanzenheilkunde aufgrund ihres hohen Gehalts an Bitterstoffen geschätzt. Die Bitterstoffe der Wurzel können appetitanregend wirken und die Verdauung fördern, indem sie die Produktion von Speichel, Magensaft und Gallenflüssigkeit anregen. Anwendungen finden sich insbesondere bei Beschwerden wie Völlegefühl, Blähungen und Appetitlosigkeit.
Allerdings gehen diese gesundheitsfördernden Bitterstoffe nicht in das Destillat über, sodass Enzianschnaps selbst diese Wirkungen nicht entfaltet. Zudem enthält Enzianschnaps einen hohen Alkoholgehalt von typischerweise 40 bis 50 Volumenprozent. Ein übermäßiger Konsum von Alkohol kann gesundheitsschädlich sein und sollte daher vermieden werden. Enzianschnaps muss daher in Maßen konsumiert werden.
Ob intensiv im Geschmack und glasklar gebrannt oder im Holzfass gereift – in unserem Sortiment findest du ausgewählte Enzianschnäpse aus renommierten Alpen-Brennereien wie Lantenhammer, der Schlossbrennerei Tegernsee oder der Bergbrennerei Löwen. Jeder Tropfen steht für traditionelles Brennereihandwerk, regionale Herkunft und charakteristischen Geschmack.