Walnussschnaps
Walnuss: Schnaps, Brand, Geist oder Likör?
In der Herstellung von Walnussschnaps gibt es viele verschiedene Verfahren und zahlreiche Rezepte. Die auch Baumnuss oder Welschnuss genannten Früchte, deren Kern sich im Laufe des Sommers verhärtet und aus der grünen Schale löst, gibt es schon seit mehreren Millionen Jahren auf der Erde und weren seit über 9000 Jahren auch von den Menschen verzehrt. Schon bei den alten Römern und später in Klöstern gab es Schutz- und Heilmittel auf Walnuss-Basis, wobei den frischen grünen und den trockenen braunen unterschiedliche Wirkungen zugesprochen wurden.
Brauner Walnussschnaps wird häufig nach der Ernte der reifen Nüsse im Herbst als weihnachtlicher Nusslikör selbst angesetzt und mit entsprechenden Gewürzen verfeinert. Während man für Walnussschnäpse und -liköre im Hausgebrauch häufig Vodka oder Grappa verwendet und Zucker hinzufügt, gibt es für Walnussbrand (oder Walnussgeist) die klare Regel, dass keine Aromastoffe zugesezt werden dürfen. Besonders aromatisch sind auch Geiste und Liköre aus frischen, noch grünen Walnüssen, die als so genannte Johannisnüsse bereits im Juni (Johannistag am 24.6.) geerntet werden.
Walnussschnaps – aus grünen Walnüssen oder aus reifen Nüssen?
Grüne Walnüsse müssen speziell geerntet und verarbeitet werden, damit sie genießbar werden. In Walnussschnaps kommt ihr Aroma besonders intensiv und frisch zur Geltung. Doch auch bei braunen Walnüssen, die wir vom Nikolaus geschenkt bekommen und für die die Nussknacker im Advent stets bereit liegen, ist die Herstellung hochwertiger Schnäpse ein aufwendiger Prozess.
- Für den nussigen Ziegler Walnussgeist verarbeiten die Brennmeister der traditionellen Brennerei im Frankenland beste Walnusskerne aus Kalifornien und verwandeln diese durch Mehrfachmazeration und Destillation in vollmundige Schnäpse mit köstlichem Walnussduft. Durch die vorherige Röstung eines Teils der Nüsse werden der Walnuss im Schnaps-Mazerat besonders intensive Aromen entlockt und bei der Destillation konzentriert.
- Der Nussler Edles Fass aus der Schwarzwald-Brennerei Scheibel erhält seine goldgelbe Färbung nicht etwa aus den verwendeten Nüssen selbst, sondern durch die Lagerung in frischen Fässern aus Akazienholz. Denn Walnussbrand besteht aus reinem Destillat und ist somit stets farblos – unabhängig von der Reife der verwendeten Nüsse. Im Destillationsprozess verdampfen färbende Teilchen nicht und verbleiben im Bennkessel. Was allerdings durch das Geistrohr fließt, enthält hochkonzentriert den Geschmack der mazerierten Walnüsse, der durch die anschließende Fasslagerung wiederum sanfter, weicher und eleganter wird.
Nocino und Nussler – Schnaps und Likör aus Österreich und Südtirol
Vor allem auch in Österreich und Norditalien gibt es zahlreiche Spirituosen-Spezialitäten aus Walnüssen, die unter Namen wie Nusseler, Nocino oder Nocciolino bekannt sind. Die Rezepte sind unterschiedlich – teils auch in der Auswahl der jeweils verwendeten Nüsse – und meist handelt es sich um Liköre. Aber manchmal findet man auch klaren Walnussschnaps als Nusseler. Nocino dagegen ist ein sehr brauner, oft dickflüssiger Likör, der nach altem Rezept mit ganzen grünen Walnüssen und weiteren Zutaten wie Honig, Kandiszucker, Gewürzen (Nelken, Vanilleschote …) angesetzt wird und für Monate und Jahre zieht.
- Die Unterthurner Privatbrennerei präsentiert mit dem Bauernnussler Nocino einen preisgekrönten Walnussschnaps aus grünen Walnüssen, den die Brennmeister nach altem Rezept mit Grappa verschneiden und somit ein ganz neues Geschmackserlebnis kreieren. Dieser Walnussschnaps ist zwar geistvoll, jedoch kein Walnuss-Geist, sondern aufgrund der Zugabe von Zucker ein Walnusslikör (auf Grappa-Basis).
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Walnuss-Schnaps kaufen – Walnuss reimt sich auf Genuss
Ob fassgelagert, als Likör angesetzt oder klar – Walnussschnaps wird oft nicht einfach nur getrunken, sondern zelebriert. Am besten bei einer Trinktemperatur von etwa 17 °C in einem kleinen bauchigen Schnapsglas, bei dem das Aroma besonders viel Platz hat. Reiner Walnussbrand ist die kleine Belohnung für zwischendurch und gilt unter Kennern als Klassiker.
Trinken Sie den häufig sehr weichen und leicht öligen Geist wann immer sie mögen. Besonders gut passt die Leckerei zu Kaffee und Kuchen oder zum Dessert eines Festtags-Menüs. Auch als Zutat zum Kochen oder Backen wird Walnussbrand gern genutzt. Kombinieren Sie doch mal eine Süßspeise wie Eiscreme oder Gebäck mit Walnussgeist – zurück bleibt ein unvergesslicher Geschmack, der lecker ist und Lust auf mehr macht.