Scotch Whisky
Whisky aus Schottland ist weltweit bekannt und beliebt
Der schottische Edeltropfen ist ein ganz besonderes Kulturgut, das weit über die Grenzen des Landes im nördlichen Teil der britischen Inseln bekannt und beliebt ist. Nur wenn alle Herstellungsschritte bis zur Flaschenabfüllung in Schottland stattfinden, darf das Endprodukt als „Scotch Whisky“ in den Handel gelangen. Die Scotch Whisky Association, die auf diese und andere Regeln großen Wert legt, ist aufgrund des hohen Stellenwerts der schottischen Brennereien auch tonangebend, was die Standards der Whisky-Produktion in der gesamten EU angeht – und darüber hinaus.
Fast überall, wo sich Brennereien und Liebhaber der Spirituose dazu entschließen, Whisky selbst zu brennen, ist Scotch das Vorbild oder zumindest die wichtigste Inspirationsquelle. Die Welt des schottischen Destillats lässt sich grob einteilen in zwei Sorten: das weltberühmte Qualitätssiegel Single Malt Scotch und die weltweit meistverkaufte Variante Blended Scotch.
Single Malt und Blended Scotch
Welche Variante qualitativ besser ist, stellt eine der meist debattierten Fragen der Whisky-Geschichte dar. Während heute Single Malt als die Königsklasse des beliebten schottischen Destillats gilt und auch außerhalb Schottlands oft zum exklusiven Aushängeschild der Brennereien wird, war früher für lange Zeit Blended Scotch die Premium-Variante. Bis heute sind Blends ein verlässliches Qualitätsgarant. Erst seit den 1970er Jahren begann der Siegeszug des Single Malt, der zu seiner heutigen Berühmtheit führte.
Die wechselhafte Geschichte der verschiedenen Varianten ist eng mit den Herstellungsmethoden verknüpft, die hinter den Bezeichnungen Single Malt und Blended stehen. Kurz gefasst bedeutet Single Malt, dass der gesamte Whisky aus nur einer einzelnen Brennerei und damit auch aus demselben Malz stammt, während bei Blended Whisky verschiedene Destillate miteinander vereint werden. Man bezeichnet dieses Verfahren als Blending oder auf Deutsch auch manchmal Vermählung.
Bekannte Single Malt Whisky Marken aus Schottland
Hier einige der bekanntesten Vertreter, darunter auch viele Marken der Classic Malts-Reihe.
Bekannte Vertreter von Blended Malt Whisky aus Schottland
Scotch Single Malt: verschiedene Regionen, verschiedene Whiskys
Trotz der deutlich andersartigen Herstellungsweisen kann man Single Malt und Blended Scotch meist nicht ohne weiteres direkt am Geschmack unterscheiden; dazu sind beide Varianten zu vielfältig. Oft ähnelt ein Blend im Geschmack stark seinem Lead Malt, also dem wichtigsten enthaltenen Destillat und ist somit einem geschmacklich markanten Single Malt ähnlicher als Verschnitte, die völlig andere Malts in den Vordergrund rücken.
Die verschiedenen schottischen Single Malts variieren im Geschmack ebenso stark wie unterschiedliche Blend-Variationen. Bei beiden Sorten kommt es gleichermaßen darauf an, wo das Destillat herkommt, wie und aus welchem Gerstenmalz hergestellt und wie lange es in welchen Fässern gelagert wurde. So lassen sich Scotch Whisky Sorten allgemein vor allem in verschiedene – auch geschmacklich unterscheidbare – Regionen einteilen.
Alle Scotch Whisky-Regionen im Überblick
Die schottischen Whisky-Regionen im Detail
Highland Single Malt Scotch Whisky
Die Region, aus der „Highland Whisky“ stammt, ist weder genau deckungsgleich mit der geografischen Lage der schottischen Highlands – dem Hochland mit den Gebirgen der Northwest Highlands und der Grampaign Mountains –, noch mit dem Verwaltungsgebiet Highlands – der größten, aber am wenigsten besiedelten Council Area im äußersten Nordwesten. Vielmehr umfassen die Highlands als Whisky-Region den gesamten Norden der schottischen Halbinsel ab den Buchten Firth of Clyde im Westen (nördlich von Glasgow zum Atlantik) und Firth of Tay im Osten (bei Dundee zur Nordsee).
Ein großer und bedeutender Anteil an Scotchs ist Highland Whisky, denn die Region ist flächenmäßig die größte – und hier stehen entsprechend auch sehr viele verschiedene Brennereien. Er ist geschmacklich daher auch sehr vielseitig: kräftiger und teilweise auch rauchiger Whisky-Geschmack ist ebenso bei Highland Single Malt Whisky zu finden wie diverse fruchtige und insgesamt facettenreiche Sorten.
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Speyside Single Malt Scotch Whisky
Die Speyside gehört geografisch eigentlich zu den Highlands und einige Brennereien der Speyside – am prominentesten The Macallan – nennen ihre Erzeugnisse auch Single Malt Highland Scotch Whisky. Es handelt sich hierbei um ein Gebiet im Nordosten Schottlands, dessen Fläche am Unterlauf des Flusses Spey vom Süden her zum Moray Firth verläuft.
Hier sind einige der ältesten Whisky-Brennereien Schottlands beheimatet – und auch die beliebtesten und am meisten produzierenden: etwa The Glenlivet und allen voran Glenfiddich. Speyside Whisky ist aufgrund historischer und geografischer Gründe eine einheitliche und besondere Region. Die zahlreichen Destillerien am Spey-Ufer sind stolz auf ihre lange eigenständige Tradition mit dem speziellen Speyside-Whisky-Geschmack, der sich durch besondere Milde, Fruchtigkeit und sanfte Honigsüße auszeichnet.
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Lowland Single Malt Scotch Whisky
Die Lowlands sind der südliche Teil Schottlands, in dem, wie der Name sagt, die Landschaft durch Flachland geprägt ist. Der bevölkerungsstarke zentrale Gürtel mit den Städten Glasgow und Edinburgh gehört dazu und bildet die nördliche Grenzlinie. Auch hier ist die Grenzziehung zu den Highlands nicht deckungsgleich zur geografischen Aufteilung; ansonsten wären Brennereien wie Loch Lomond und Fettercairn den Lowlands zuzuordnen.
Vielmehr geht die Abgrenzung zwischen Highland und Lowland auf eine alte Steuerverordnung zurück. Highland Destillerien wurden nach dem Wash Act von 1784 nach der Größe ihrer Brennanlagen besteuert, die Lowland Brennereien hingegen nach dem Volumen ihrer Maische. Dies führte zu höheren Steuern bei Lowland Whisky und entsprechend womöglich auch zu effizienteren Brennverfahren dort.
So sind die Lowlands dafür bekannt, viel Grain Whisky und Malts für Blended Scotchs herzustellen. Außerdem ist es die einzige Region, in der traditionell dreifach destilliert wurde (wie bei Irish Whiskey) – so konnte aus der teuer besteuerten Maische mehr und besserer Alkohol herausgeholt werden.
Heute ist Auchentoshan (als eine der bekanntesten Lowland Marken überhaupt) die einzige Destillerie, die noch dieses dreifache Brennverfahren anwendet. Aufgrund ihres besonders eleganten und fein abgerundeten Auchentoshan-Geschmacks mit feinen Zitrusnoten werden die Erzeugnisse stolz als „The Triple Distilled Single Malt Scotch Whisky“ betitelt. Lowland Single Malt gilt allgemein als besonders leichte und weiche Sorte, die in der Regel völlig ohne Torfrauch liebliche, grasige und blumige Nuancen hervorruft.
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Islay Single Malt Scotch Whisky
Die Isle of Islay ist die einzige schottische Insel, die eine eigene offiziell spezifizierte Whisky-Region bildet. Und dabei bilden die Destillate dort eine ganz besondere Kategorie! Wer den typisch rauchigen und torfigen Scotch sucht, wird meist auf Islay fündig. Das liegt daran, dass auf dieser Insel sämtliche Bäume für den Schiffbau benötigt und daher traditionell die Öfen mit Torf befeuert wurden. Der Torfrauch, der beim Mälzen zum Trocknen der gekeimten Gerste verwendet wird und so den Keimprozess stoppt, verleiht dem Getreide einen so intensiven, charakteristischen Geschmack, dass dieser selbst nach der Destillation und jahrelanger Lagerung im Whisky deutlich spürbar bleibt. Einige wenige Mälzereien auf Islay wie Port Ellen stellen den berühmt-berüchtigten Torfmalz her, den die vielen traditionsreichen Brennereien an der Küste zu ihren einzigartigen Islay Whiskys einmaischen und brennen. Legendäre Islay Spirituosen dieser Art sind etwa der Laphroaig Islay Single Malt Scotch Whisky oder der 16-jährige Lagavulin, dessen Geschmack als „ein Vanille-Eis am Lagerfeuer am Meer“ beschrieben wurde oder die mit am stärksten getorften Ardbeg Whiskys, die auch als „The Ultimate Islay Single Malt“ bezeichnet werden.
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Island Single Malt Scotch Whiskys
Die zahlreichen Brennereien auf allen anderen schottischen Inseln (außer Islay) gehören offiziell zur Whisky-Region Highland. Aufgrund des maritimen Klimas direkt am Meer und der oft verwendeten torfigen Malze sind die Erzeugnisse der schottischen Inseln (insbesondere der Hebriden) meist den Islay Whiskys ähnlicher als den Highland Varianten. Größtenteils unterscheiden sich die Destillerien der Islands auch im Selbstverständnis von denen auf dem Festland. Die meisten besiedelten und mit Brennereien bestückten Inseln verzichten daher auf das Highland-Label und reklamieren für sich ihre eigene Sorte.
Inoffiziell gelten die Islands insgesamt ohnehin auch als eigene Whisky-Region.
Liste der wichtigsten Whisky-Inseln Schottlands:
Was schottischen Whisky so besonders macht
Die Scotch Whisky Association hat dazu unter anderem folgende Regeln und Richtlinien aufgestellt, die das schottische Destillat besonders machen und in Teilen von weiteren Whisky-Sorten und den Erzeugnissen anderer Herkunftsländer unterscheidet:
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Nur Whisky aus Schottland darf Scotch genannt und als solcher etikettiert in den Handel gebracht werden. Alle Produktionsschritte – inklusive Flaschenabfüllung und Etikettierung – müssen in Schottland stattfinden.
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Er wird ausschließlich aus Wasser und gemälzter Gerste hergestellt (nur ganze Körner anderer Getreidesorten können hinzugefügt werden – für Grain Scotch Whisky)
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In die Maische, die aus dem Gerstenmalz und Wasser besteht, wird lediglich Hefe hinzugefügt, um die Fermentation zu unterstützen.
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Scotch wird grundsätzlich auf maximal 94,8 % vol hochdestilliert. Single Malts dürfen ausschließlich in Pot Still Brennanlagen in diskontinuierlicher Destillation gebrannt werden. Doppelte Destillation ist dabei zwar nicht Pflicht, aber das übliche Verfahren für Single Malt (außer in der Auchentoshan Distillery).
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Das fertige Destillat reift mindestens drei Jahre lang in Fässern aus Eichenholz, deren Fassungsvermögen 700 Liter nicht überschreiten darf. Wird das Alter angegeben, muss das Alter der jüngsten enthaltenen Komponente genannt werden. Dabei kommen insbesondere ehemalige Bourbon-Barrels und Ex-Sherry-Casks zum Einsatz. Jedes Fass bringt seinen eigenen Geschmack und spezifische Noten in das spätere Produkt ein. Abfüllungen im Mindestalter von drei Jahren sind bei Scotch sehr selten. Die Standardabfüllungen der meisten Destillerien sind älter als zehn, meist mindestens 12 Jahre lang im Fass.
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Nach der Destillation und Reifung wird nichts hinzugefügt, außer reinem Wasser zur Herabsetzung auf Trinkstärke und in manchen Fällen einfachem Zuckerkulör (E150A) zur Farbanpassung. Der Alkoholgehalt bei der Flaschenabfüllung beträgt mindestens 40 % vol.
Obwohl sich alle Brennereien an diese vergleichsweise strengen Regeln halten, ist der edle Tropfen keineswegs einheitlich im Geschmack. Jede Destillerie hat bei Single Malts ihren eigenen Brennerei-Charakter. Viele verschiedene Aspekte, vom verwendeten Wasser bis hin zu kleinsten Details bei der Produktion (etwa auch in Material oder Form des Pot Still), prägen den späteren Geschmack mit spezifischen Nuancen, sodass Kenner oft auch blind den jeweiligen Herstellungsort erkennen können.
Scotch Whisky kaufen – unsere besten Empfehlungen:
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Einer der beliebtesten Single Malts überhaupt, der weit oben in den Highlands bei einer durchschnittlichen Jahrestemperatur von nur 6,3 °C (kältester bewohnter Ort Schottlands) 15 Jahre lang reift: Dalwhinnie 15 Highland Single Malt Scotch Whisky.
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Für viele der beste rauchige Whisky von der Insel Islay, der aus der 16-jährigen Fasslagerung unnachahmliche Vanille-Noten erhält und damit den Torfrauch angenehm einbindet: Lagavulin 16 Islay Single Malt Scotch Whisky.
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Ein harmonischer Blend verschiedenster Highland Whiskys zu Ehren des berühmt-berüchtigten (verhinderten) Parlamentssprengers: Guy Fawkes Whisky ist ein Blend der Spitzenklasse, der seinen fruchtig-milden Geschmack ausschließlich aus mindestens 12-jährig gereiften Destillaten erhält.
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Ein feiner Highland Scotch aus Ex-Bourbon und drei verschiedenen, besonders hochwertigen Sherry-Fässern ist The Dalmore 15 Single Malt Scotch Whisky. Seine tiefe Ausgewogenheit von Fruchtigkeit, Süße und Würze ist einzigartig und zeugt vom herausragenden Fassmanagement der Brennerei.
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Eigentlich von der Speyside, aber stolz auf seine Eigenständigkeit, mit Highland auf dem Etikett und einigen der teuersten Whisky-Flaschen überhaupt: The Macallan ist nicht nur in James-Bond-Filmen ein Label, das für allerbesten Scotch steht. The Macallan 12 Triple Cask Highland Single Malt Scotch Whisky ist harmonisch mild ausbalanciert, mit komplexen Facetten von Papaya, Zitrus, Vanille und Muskat – und für einen Macallan dabei noch sehr günstig.